Bergischer Geschichtsverein lädt ein
Wir freuen uns, Ihnen wieder wie gewohnt ein abwechslungsreiches Programm für das 2. Halbjahr 2023 anbieten zu können.
Unser Team konnte wieder mal so viele Referenten, Exkursionsbegleiter und andere Mitwirkende für einen sehr abwechslungsreichen Veranstaltungskalender begeistern. Herzlichen Dank dafür! Sicherlich finden Sie in dem Programm auch Veranstaltungen, die Sie persönlich besonders interessieren.
Vielleicht haben Sie auch Ideen und Anregungen für weitere Aktivitäten oder möchten sogar selbst Ihr Wissen mit anderen interessierten Menschen hier teilen? Sprechen Sie uns an – wir sind für konstruktive Rückmeldung immer sehr dankbar.
Übrigens:
Sie müssen kein Vereinsmitglied sein, um an unseren Aktivitäten teilzunehmen. Unsere Veranstaltungen stehen offen für alle!
Demnächst im Programm
Dienstag | 24. Oktober 2023 | 19 Uhr
VORTRAG: U-BOOT-PATENSCHAFTEN IM 2. WELTKRIEG - LEVERKUSEN, SOLINGEN, BERGISCH-LAND
Referent: Roland Wegner
Vor 80 Jahren am 20. Juli 1943 sank das Patenschaft-U-Boot U558 (Bild) der Stadt Leverkusen im Atlantik. Nur fünf Besatzungsmitglieder überlebten den Untergang und gingen in britische Kriegsgefangenschaft.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die U-Boot-Männer von der deutschen Propaganda zu Popstars hochstilisiert.
Es gehört auch heute zur deutschen Marinetradition, dass deutsche Städte, Gemeinden oder Landkreise mit Schiffen und Booten der Marine Patenschaften vereinbaren. Solche Patenschaften übernahmen im 2. Weltkrieg auch der alte Rheinisch-Bergische Kreis (Bergisch Land) mit dem U-Boot U556, die Stadt Leverkusen mit U-Boot U558 und die Stadt Solingen nacheinander mit den U-Booten U559 und U537. Alle diese Boote wurden durch Kriegsereignisse versenkt.
Foto: U558 bei einem Anlegemanöver im französischen Hafen von Brest 1943, Stadtarchiv Leverkusen
Treffpunkt: Villa Römer | Haus-Vorster Str. 6 | 51379 Lev-Opladen
Eintritt: frei

Mittwoch | 1. November 2023 | 13.30 - 15 Uhr

RUNDGANG: DER MELATEN VON LEVERKUSEN-SCHLEBUSCH - FRIEDHOF MÜLHEIMER STRASSE
Führung: Angela Breitrück
Was hat der Friedhof Melaten in Köln mit dem Friedhof auf der Mülheimer Straße in Leverkusen-Schlebusch gemeinsam? Hierzu wird uns eine Erklärung gegeben. Anschließend werden wir uns bedeutende Gräber auf dem Friedhof anschauen und zu den betreffenden Personen Erläuterungen hören.
Auf dem Friedhof befinden sich die Gräber der Industriellenfamilie Wuppermann, sowie auch alte Grabsteine dieser Familie, die von anderen Orten dorthin gebracht wurden. Abraham Schaffhausen, ein ehemaliger Besitzer des Schlosses Morsbroich, ließ sich in seiner Wahlheimat Schlebusch, auf dem Friedhof Mülheimer Straße beerdigen. Außerdem befindet sich auch ein Teil der Gräber der Familie Kuhlmann, der die ehemalige Sensenfabrik H.P. Kuhlmann Söhne
aus Schlebusch gehörte, dort.
Foto A. Breitrück
Treffpunkt: Eingang Friedhof Mülheimer Str. 52 | 51375 Lev-Schlebusch,
Anmeldung unter 0173/54 70 158 (auch Whatsapp oder Telegramm)
Preis: 9 Euro
Samstag | 4. November 2023 | 8 - ca. 21 Uhr
EXKURSION: FAHRT NACH UTRECHT/HAUS DOORN (NL)
Leitung: Angela Breitrück
Um 11 Uhr machen wir eine einstündige Grachtenfahrt durch die Kanäle von Utrecht. Danach darf jeder nach eigenem Geschmack die Stadt entdecken. Utrecht ist seit Jahrhunderten ein religiöses Zentrum mit einer mittelalterlichen Altstadt und einer altehrwürdigen Universität.
Um ca. 14.30 Uhr fahren wir mit dem Bus zum Haus Doorn, wo wirm von 15 bis 16 Uhr eine Führung haben. Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. lebte hier von 1920 bis zu seinem Tode im Jahr 1941 im Exil und wurde in einem Mausoleum im Park des Schlosses beigesetzt.
aus Doorn ist ein Hofstaat im Kleinen, mit getrennten Flügeln für den Fürsten und seine Gemahlin, Speisesaal, Audienzzimmer, Büro des Adjutanten, einer großen Küche und einem Schlosspark. Der Zustand des Hauses entspricht weitestgehend jenem zu Wilhelms Zeiten. Wir erfahren, wie der frühere Kaiser und seine erste und zweite Frau dort lebten. Zu sehen sind u.a. das Gemälde der Krönung des Kurfürsten Friedrichs III. von Brandenburg zum ersten König in Preußen, Gemälde der Freunde Friedrichs des Großen aus Sanssouci, die Sammlung der Schnupftabakdosen desselben, Briefe von Queen Victoria, Aquarelle von norwegischen Fjorden und weitere Erinnerungen an die Kaiserzeit.
Bis 18 Uhr kann dann der Kerstmarkt (Weihnachtsmarkt) im Park des Hauses Doorn besucht werden. Gegen 21 Uhr sind wir in Leverkusen zurück.

Haus Doorn, Foto: Ziko van Dijk
Preis für BGV-Mitglieder und ihre Ehegatten 65 € pro Person und für Nicht-Mitglieder 70 € pro Person. Im Preis sind sämtliche Eintritte, Führungen und Fahrten enthalten. Abfahrt: 8 Uhr von der Linienbushaltestelle „Villa Römer“ (Navi: Landrat-Trimborn-Platz 1, 51379 Lev-Opladen)
Mittwoch | 8. November 2023 | 19 Uhr
VORTRAG: POLITIK UND WIRTSCHAFT ZWISCHEN DEN KRIEGEN IN LEVERKUSEN
Referenten: Mitglieder der Leverkusener „StadtRäume“-AG des Opladener Geschichtsvereins von 1979 e.V. Leverkusen.
Kooperation mit dem OGV

Die Stadt Leverkusen wurde tatsächlich erst 1930 gegründet, nachdem das Werk der Firma Bayer in Wiesdorf zu einer der größten chemischen Industrieanlagen im Deutschen Reich geworden war. In direkter Nachbarschaft lag Opladen, die als Kreisstadt des Landkreises Solingen einen wichtigen Verwaltungsstandort bildete. Hier gab es ein Bahnausbesserungswerk, aber auch andere Industriestandorte, die bereits im 19. Jh. die bis dahin eher agrarisch geprägte Gegend stark verändert hatten.
Die Anbindung an die Eisenbahn und die Nähe zum Rhein als wichtigem Transportweg beförderten die wirtschaftliche Entwicklung des Raums der heutigen Großstadt Leverkusen mit allen Herausforderungen einer stetig wachsen
Foto: Opladen, Landratsamt
Haus der Stadtgeschichte - Villa Römer | Haus-Vorster Str. 6 | 51379 Lev-Opladen | Eintritt: frei
Sonntag | 19. November 2023 | 11 - ca. 14 Uhr
RADTOUR: MOTTENTOUR IN LANGENFELD
Führung: Andreas Krömer, Bodendenkmalpfleger Langenfeld

Foto: A. Krömer
An der Radtour zu den Überresten der Langenfelder Niederungsburgen, den sog. Motten, können auch Ungeübte teilnehmen. Es sind keine weiten Strecken oder Steigungen zu überwunden. Bitte auf witterungsangepasste Kleidung achten. Anschließend Einkehr in die Wasserburg Haus Graven (Bistro und Ausstellungsraum zur Burggeschichte).
Treffpunkt: Eingang SGL Zentrum | Langforter Str. 70 | 40764 Langenfeld
Anmeldung: BGV-Niederwupper@t-online.de | 02171-34 078 01
Max. 20 Personen, Teilnahme kostenfrei
Donnerstag | 23. November 2023 | 19 Uhr
VORTRAG: SCHLAGLICHTER AUF „75 JAHRE LANGENFELD“
Referentin: Dr. Hella-Sabrina Lange, Referatsleiterin Stadtmuseum | Stadtarchiv Langenfeld
Der Vortrag bietet eine kleine Reise durch 75 Jahre Stadt Langenfeld mit besonderem Blick auf die Meilensteine seit 1948 bis in die Gegenwart anhand von ausgewählten Dokumenten und Quellen. Wie gestalteten sich die Anfangsjahre nach Kriegsende? Wie entwickelte sich die Stadtmitte, welche Herausforderungen brachte die kommunale Neugliederung von 1975 mit sich? Wie vielfältig zeigt sich das Leben in der Stadt? Dem Motto der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung folgend „Am Anfang war der Weg“ werden an Haltepunkten in jeder Dekade seit den 1950er Jahren die Besonderheiten des Jahrzehnts herausgestellt.

Foto: Stadtarchiv Langenfeld, ca. 1970
Freiherr-vom-Stein-Haus | Hauptstraße 83 | 40764 Langenfeld (Rheinland) Eintritt: frei
Samstag | 2. Dezember 2023 | 15 Uhr
WEIHNACHGTSFEIER: BESUCH DER KATH. KIRCHE CHRISTUS KÖNIG IN LEVERKUSEN-KÜPPERSTEG MIT ORGELSPIEL
Führung: Elisabeth Klein
Die Kirche, eine Backstein-Saalkirche mit Satteldach, hohen, schmalen Rundbogenfenstern und einem großen, rundbogigen, nach innen versetzten Lamellenfenster in der Portalwand, wurde 1928 nach Plänen von Dominikus Böhm errichtet.
Der querrechteckige Glockenturm (52 Meter hoch) kam in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre unter der Leitung von Gottfried Böhm hinzu. Die Turmspitze wird von einer von Sepp Hürten gestalteten Skulptur „Engelsschwarm“ gekrönt. Nachts wird die Kirche angestrahlt. (Text Wikipedia)
Im Anschluss an die Führung und das Orgelspiel gibt es Kaffee und Kuchen im Augustinus-Saal der Pfarrgemeinde.
Christus König Kirche | Windthorststraße 67 | 51373 Lev-Küppersteg Führung und Orgelspiel: kostenlos, Kaffee/Kuchen 5€ pro Person

Foto: Christus König Kirche mit noch nicht vollständig errichtetem Glockenturm,1950, Sammlung R. Braun
Freitag | 15. Dezember 2023 | 19 Uhr
VORTRAG: 1920-2020 100 JAHRE BAYER-VOLKSSCHULE, HEUTE THEODOR-FONTANE-GRUNDSCHULE
Referent: Reinhold Braun in Kooperation mit der Theodor-Fontane-Schule

Ostern 1961: 7. Schuljahr mit Rektor Pawig rechts. Foto: Schulchronik
Im Jahre 1920 errichtete die Gemeinde Wiesdorf im Ortsteil „Leverkusen“ (= Bayerwerk) eine Volksschule für die ersten vier Klassen, die den Namen „Bayer-Schule“ erhielt. Sie wurde sowohl von evangelischen als auch katholischen Mädchen und Jungen aus der Bayer-Beamtenkolonie und der Siedlung Eigenheim besucht. Es war somit die erste, nicht einseitig nur auf eine Konfession bezogene Volksschule und sie war koedukativ. Am Anfang war die Schule noch in Baracken in Nähe des Bayerwerks untergebracht.
1932 wurde ein neues Schulgebäude bezogen, das auf einem Gipsteich der Firma Bayer in Nähe des damaligen Bahnhofs Wiesdorf gebaut wurde. Architekt der Schule war Wilhelm Fähler. In der NS-Zeit erhielt sie den Namen „Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule“. Nach dem Krieg wurde sie in „Schule Leverkusen-Bayerwerk“ umbenannt. Mitte der 50-er Jahre stellte man fest, dass das Schulgebäude ca. 40 bis 60 cm in die darunter liegenden Gipsabfälle abgesackt und das Gebäude nicht mehr standhaft war. Deshalb zog die Gemeinschaftsschule in Gebäude der evangelischen Volksschule in Wiesdorf (heute Jugendmusikschule).
Im April 1959 konnte die Schule ihr heutiges Gebäude an einem sicheren Platz an der Theodor-Fontane-Straße beziehen.
Treffpunkt: Sporthalle Theodor-Fontane-Grundschule | Theodor-Fontane-Str. 2 | 51373 Lev-Wiesdorf Eintritt: frei
Mittwoch | 3. Januar 2024 | 18.30 Uhr
VORTRAG: OPLADENER LANDRAT ADOLF LUCAS (1862-1945) UND DER „ERBAUER“ DES LEVERKUSENER BAYERWERKS CARL DUISBERG (1861-1935)
Referenten:
Michael D. Gutbier und Philipp Schaefer
Kooperation mit dem Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen
Adolf Lucas war u. a. als Assessor am Landgericht Elberfeld und Amtsgericht Solingen tätig. Ab 1900 war er zunächst kommissarisch, schließlich definitiv ernannter Landrat des Landkreises Solingen bis er am 1. Oktober 1927 in den Ruhestand trat. Lucas war Mitglied der Nationalliberalen Partei, später der Deutschen Volkspartei. (Quelle: Wikipedia)
Carl Duisberg wurde 1888 Prokurist und Leiter der wissenschaftlichen Versuche bei Bayer. Duisberg hatte maßgeblichen Anteil an dem Entwurf und der Realisierung des Umzugs der Firma nach Leverkusen. Er wurde 1900 zum Direktor und Vorstandsmitglied berufen. Von 1925 bis 1931 war er Vorsitzender des Reichsverbands der Deutschen Industrie. (Quelle: Wikipedia)

Adolf Lukas, Foto: Stadtarchiv Leverkusen
